Erdgas – der Antrieb ohne Zukunft (2024)

Erdgas bzw. CNG ist eine umweltfreundlichere Alternative zu Benzin und Diesel. Doch die Hersteller haben den Antrieb aufgegeben. Die wichtigsten Fakten.

  • Keine Erdgasfahrzeuge als Neuwagen mehr

  • Häufig als Biogas an den Tankstellen

  • Deutschlandweit weniger als 800 CNG-Tankstellen, Tendenz fallend

Erdgas/CNG ist ein umweltfreundlicher Treibstoff: CO₂-Ausstoß und Schadstoffe liegen meist deutlich unter den Werten von Fahrzeugen, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Das bestätigt seit vielen Jahren der ADAC Ecotest. Doch CNG als Antrieb scheint ein Auslaufmodell zu sein, Neuwagen gibt es nicht mehr. Und auch die Zahl der Tankstellen mit CNG-Zapfsäulen nimmt kontinuierlich ab.

Keine Neuwagen mehr mit CNG/Erdgas
Tanken und Tankstellennetz von CNG/Erdgas
Was ist CNG genau?
Lässt sich CNG nachrüsten?
H-Gas und L-Gas: Was ist der Unterschied?
Kosten: Lohnt sich ein CNG-/Erdgasauto?
Steuervorteile für CNG/Erdgas
Wie sicher sind CNG-Fahrzeuge?

Keine Neuwagen mehr mit CNG/Erdgas

Bei alternativen Antrieben geht der Weg ganz klar in Richtung Elektro- und Hybridmodelle. So hat in den letzten Jahren einzig der VW-Konzern mit den Marken Audi, Seat, Škoda und VW zusammen mit Fiat die Fahne für Erdgas-/CNG-Fahrzeuge noch hochgehalten. Doch wegen mangelnder Nachfrage und dem klaren Bekenntnis zur Elektromobilität haben sich auch diese Hersteller mittlerweile vom Thema CNG verabschiedet.

Aktuell sind auf dem deutschen Markt daher keine CNG-Modelle als Neuwagen bestellbar. Der Gebrauchtwagenmarkt ist überschaubar.

Im Markt sind sogenannte bivalente und monovalente Fahrzeuge:

  • Bivalente Fahrzeuge können wahlweise mit CNG oder Benzin betrieben werden. Im Standardmodus läuft der Motor mit Erdgas, bei leerem Tank wird automatisch auf Benzin umgeschaltet. Der Fahrer kann dies aber auch manuell steuern.

  • Monovalente Fahrzeuge sind auf CNG optimiert. Dessen voller Energiegehalt (130 Oktan im Vergleich zu 95 Oktan bei Superbenzin) kann über entsprechend höher verdichtete Motoren voll ausgenutzt werden. Zusätzlich steht als Reserve und zum Starten ein kleiner Benzintank zur Verfügung.

Tanken und Tankstellennetz von CNG/Erdgas

In Deutschland gibt es weniger als 800 Tankstellen, an denen CNG erhältlich ist. Tendenz seit Jahren fallend. Eine aktuelle Übersicht bietet derADAC Tankstellenfinder oder Seiten wie gibgas.de oder erdgas.info. Die aktuellen Preise zeigt auch dieADAC Drive App.

Bei Fahrten ins Ausland sollte man die Tankmöglichkeiten vor Reiseantritt klären. Ein relativ dichtes Tankstellennetz existiert bislang nur in Norditalien und der Schweiz. Länderspezifische Hinweise finden sich unter den oben genannten Links, etwa, ob es ratsam ist, einen Adapter mitzunehmen, oder ob man vor Ort einen leihen kann.

Anders als beim Tanken von Benzin und Diesel wird an der CNG-Zapfsäule eine Füllkupplung auf den Tanknippel gesetzt und durch eine 180-Grad-Drehung des Griffs verriegelt. Bei neueren Anlagen kann die Zapfpistole noch leichter arretiert werden: Einfach gerade aufsetzen und am Griff verriegeln. Der Tankvorgang startet durch Knopfdruck und endet automatisch, wenn die Gasbehälter gefüllt sind.

Was ist CNG genau?

Erdgas – der Antrieb ohne Zukunft (1)

Das fossile Erdgas gehört wie Erdöl und Kohle zu den brennbaren organischen Rohstoffen. Es besteht aus etwa 85 Prozent Methan sowie bis zu zehn Prozent Stickstoff und Kohlendioxid. Den Rest bilden höhere Kohlenwasserstoffe wie Ethan, Propan und Butan.

Es werden komprimiertes Gas (CNG, Compressed Natural Gas, auch als Biogas) und flüssiges Erdgas (LNG, Liquified Natural Gas) angeboten. Letzteres wird bei minus 164 Grad Celsius verflüssigt und kommt lediglich bei Nutzfahrzeugen zum Einsatz. Am gebräuchlichsten bei Pkw ist das gasförmige CNG. Es wird im Fahrzeug in Tanks gespeichert mit einem Betriebsdruck von 200 bar.

Nicht zu verwechseln ist Erdgas mit Flüssiggas LPG (Liquefied Petroleum Gas), besser bekannt unter dem Namen "Autogas", als unter Druck verflüssigtes Gemisch aus Propan und Butan. Es fällt als Nebenprodukt bei der Erdöl- bzw. Erdgas-Gewinnung und in Raffinerien an. CNG-/Erdgasautos können kein Autogas tanken und umgekehrt.

Biogas als Kraftstoff für Autos

Eine besonders umweltfreundliche Variante ist Biogas. Es entsteht durch die Vergärung von Gülle, Lebensmittelabfällen, nachwachsenden Rohstoffen wie Mais und Gras oder anderem organischen Material. Reines Biogas besteht zu rund zwei Dritteln aus Methan, zu über 30 Prozent aus Kohlendioxid sowie zu geringen Anteilen aus Wasserstoff und Schwefelwasserstoff.

Durch die Erhöhung des Methananteils kann es auf eine Qualitätsstufe mit Erdgas gebracht werden. Solches Biomethan ist uneingeschränkt als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge geeignet. An den meisten Erdgas-Tankstellen in Deutschland wird Biomethan rein oder mit Erdgas vermischt als Kraftstoff angeboten.

Lässt sich CNG nachrüsten?

Ein Umbau ist meist nicht sinnvoll. Vor allem, weil diese Technologie ein Auslaufmodell ist – mit negativen Folgen für das Angebot an Ersatzteilen, Tankmöglichkeiten und beim Wiederverkaufswert.

Theoretisch möglich ist der nachträgliche Einbau einer Erdgasanlage natürlich schon, erfolgt in der Praxis im Gegensatz zu Nachrüstungen von LPG-Anlagen jedoch nur äußerst selten. Ursache hierfür sind unter anderem die deutlich höheren Kosten. Da darüber hinaus die Installation von Unterflur-Tanks in der Regel nachträglich nicht möglich ist, wird zudem das Kofferraumvolumen deutlich eingeschränkt.

Entscheidet man sich trotzdem für eine Nachrüstung, sollte der Einbau nur beiqualifizierten Fachbetriebenerfolgen. Empfehlenswert sind Fachwerkstätten, die die vorgeschriebenen Prüfungen von Gasanlagen durchführen dürfen. Bei Umrüstung von Neufahrzeugen ist zu berücksichtigen, dass dadurch die Sachmängelhaftung oder Garantie des Fahrzeugherstellers erlöschen kann. Wichtig: Die Nachrüstung muss der Zulassungsbehörde gemeldet und in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.

Durch die Neufassung von § 41a StVZO (gültig seit 1. April 2006) wurden die Vorschriften für die Zulassung und für den Betrieb von Druckgasanlagen neu geregelt. Die Anforderungen der ECE-Regelungen 110 und 115 sind jetzt verbindlich vorgeschrieben.Fahrzeuge, die serienmäßig mit einer Erdgasanlage ausgerüstet sind, müssen bei der Typgenehmigung nach ECE-R 110 überprüft worden sein.

In bereits zugelassenen Fahrzeugen dürfen ab diesem Stichtag nur noch Gasanlagen nachgerüstet werden, die eine Genehmigung nach ECE-R 115 besitzen. Liegt diese Genehmigung nicht vor (und sind etwa nur die einzelnen Bauteile nach ECE-R 110 geprüft), erlischt die Betriebserlaubnis und das Fahrzeug muss im Rahmen einer Einzel-Betriebserlaubnis nach § 21 StVZO neu zugelassen werden. Da hierbei Probleme durch fehlende Unterlagen (z.B. Abgasgutachten) nicht auszuschließen sind und erhebliche Mehrkosten entstehen, empfehlen wir grundsätzlich nur Gasanlagen nachzurüsten, die nach ECE-R 115 genehmigt wurden.

In Bezug auf die einzelnen Bauteile wird zwar auch in der ECE-R 115 auf die Anforderungen der ECE-R 110 verwiesen, darüber hinaus muss jedoch der Anlagenhersteller u.a. nachweisen, dass das Abgasverhalten des Kraftfahrzeuges durch die Nachrüstung nicht negativ beeinflusst wird. Zusätzlich müssen jeder Gasanlage technische Handbücher für Einbauer und Benutzer beigelegt werden. Gasanlagen, die nach ECE-R 115 genehmigt wurden, erkennt man am ECE-R-115-Genehmigungsschild, das jeder Anlage vom Hersteller beigelegt ist und nach dem Einbau des Systems gut sichtbar im Fahrzeug angebracht werden muss.

Um sicherzustellen, dass die Gasanlage korrekt eingebaut wurde und ein sicherer Betrieb gewährleistet ist, muss das Fahrzeug einerGas-Systemeinbau-Prüfung (GSP)unterzogen werden. Die Kosten hierfür betragen 110 € (Gebühren-Nr. 413.6.2). Die GSP können amtlich anerkannte Sachverständige oder Prüfer für den Kraftfahrzeugverkehr, Prüfingenieure der amtlich anerkannten Überwachungsorganisationen sowie dafür anerkannte Kfz-Werkstätten durchführen, sofern diese den Einbau der Gasanlage selbst vorgenommen haben.

Nach erfolgter Prüfung ist die Nachrüstung unverzüglich der Zulassungsbehörde zu melden und die Eintragung in die Fahrzeugpapiere zu veranlassen.

H-Gas und L-Gas: Was ist der Unterschied?

CNG gibt es in Deutschland als H-Gas und L-Gas. Wesentlicher Unterschied ist der Methangehalt, der bei H-Gas größer ist. Dadurch verbrauchen mit H-Gas betriebene Fahrzeuge weniger und haben eine größere Reichweite. Um dem Verbraucher eine bessere Transparenz zu bieten, ist eine bundesweite Auszeichnung der Gassorten an den Tankstellen gesetzlich vorgeschrieben.

Getankt wird CNG in Kilogramm und nicht in Litern. Da sich der Preis aber über den Energiegehalt (kWh) und nicht über die Menge (Kilo) definiert, zahlen Verbraucher an den Tankstellen für das energieärmere L-Gas entsprechend weniger als für H-Gas.

Kosten: Lohnt sich ein CNG-/Erdgasauto?

Das kommt darauf an. Grundsätzlich verlieren Erdgasautos immer weiter an Bedeutung, der Wiederverkaufswert fällt. Wer aber ein gebrauchtes Schnäppchen in gutem Zustand erwirbt und sich sicher ist, dass die Tankstelle um die Ecke noch bis zum Lebensende des Fahrzeugs CNG anbietet, kann von sehr niedrigen Kraftstoffpreisen profitieren: Der Preis für Erdgas bemisst sich nach seinem Energiegehalt. Dieser wird in der Regel in Kilowattstunden (kWh) oder Megajoule (MJ) angegeben.

Betrachtet man die reinen Kraftstoffkosten, fährt man mit Erdgas günstiger als mit Benzin. Bei einem Verbrauch von beispielsweise 4,2 kg CNG/100 km und einem Preis von 1,20 Euro/kg kosten 100 Kilometer rund fünf Euro.

Die Inspektionskosten sind in der Regel nicht höher als bei den benzinbetriebenen Schwestermodellen. Bei neueren Modellen wird im Rahmen der Hauptuntersuchung (HU) zusätzlich eine Gas-Anlagen-Prüfung (GAP) durchgeführt. Kosten: 22 Euro, bei eigenständiger Durchführung ohne HU 28 Euro. Für Fahrzeuge, die vor der Neufassung des § 41a StVZO in Verkehr gekommen sind und deren Gasanlagen-Tank nicht nach ECE R-110 genehmigt ist, gilt § 41a StVZO in der bisherigen Fassung.

Betagtere Modelle mit älteren Gas-Stahltanks, die noch gemäß Druckbehälterverordnung genehmigt wurden, müssen alle fünf Jahre (oder, soweit sie korrosionsgeschützt im Fahrzeug untergebracht sind, alle zehn Jahre) vom TÜV geprüft werden. Das Intervall für Composite-Tanks aus Verbundwerkstoffen (etwa mit Kohlefaser verstärktes Aluminium) liegt – je nach Fahrzeugtyp – bei drei bis fünf Jahren. Die Tankprüfungen kosten bis zu 600 Euro, da hierfür ein Ausbau erforderlich ist.

Unter dem Strich sind Erdgasautos nicht automatisch günstiger als Benziner oder Diesel. Ob die höheren Anschaffungs- bzw. Nachrüstkosten langfristig ausgeglichen werden, ist vor allem von der Fahrleistung, der Verfügbarkeit von Erdgas und der tatsächlichen Preisdifferenz zwischen den Kraftstoffen abhängig. Je häufiger man z.B. bei bivalenten Fahrzeugen Benzin nachtanken muss, desto unwirtschaftlicher wird der Betrieb.

Steuervorteile für CNG/Erdgas

Als alternativer Kraftstoff ist Erdgas (CNG) wegen der Vorteile beim CO₂-Ausstoß bis Ende 2026steuerbegünstigt. Ab 1. Januar 2024 beginnt jedoch ein stufenweiser Abbau der Steuervorteile:

Steuersätze für Erdgas

für 1 MWh

für 1 kg

bis 31.12.2023

13,90 Euro

17,79 Cent

1.1.2024 bis 31.12.2024

18,38 Euro

23,53 Cent

1.1.2025 bis 31.12.2025

22,85 Euro

29,25 Cent

1.1.2026 bis 31.12.2026

27,33 Euro

34,98 Cent

ab 1.1.2027

31,80 Euro

40,70 Cent

Auf den Energiegehalt des Kraftstoffs bezogen sind die Steuersätze von Erdgas und Autogas etwa gleich hoch, aber deutlich niedriger als die von Benzin und Diesel.

Wie sicher sind CNG-Fahrzeuge?

Sicherheit der Tankfüllung

Erdgas ist weder giftig noch krebserregend. Sicherheitsventile bewirken im Schadensfall ein gezieltes Abblasen oder bei Hitzeeinwirkung – z.B. beim Brand eines Fahrzeugs – ein kontrolliertes Abbrennen der Gasfüllung. So kann es nicht zu einer Explosion kommen. Im Freien besteht selbst beim Entweichen großer Gasmengen keine Explosionsgefahr, da Erdgas sich sofort verflüchtigt. Wichtig für den sicheren Umgang mit der Technik ist jedoch dieEinhaltung der Prüfintervalle und -richtlinien. Zudem sollten die Erdgastanks turnusmäßig auf Korrosion geprüft werden.

Ein vom ADAC durchgeführter Crashtest mit einem Opel Zafira zeigte, dass die am Fahrzeugboden angebrachten Gasflaschen optimal geschützt wurden, sämtliche Leitungen und Verbindungsstücke hielten dicht. Auch beim anschließenden Brandversuch funktionierte das Sicherheitskonzept einwandfrei, Explosionsgefahr bestand zu keiner Zeit.

Parken in Garagen

In Tief- und Sammelgaragen findet man vereinzelt immer noch Hinweise wie "Einstellverbot für Gasfahrzeuge". Bezogen auf Erdgasfahrzeuge wurde dieses Verbot in der Garagenverordnung der Bundesländer (GAV) aufgehoben. Unabhängig davon kann jedoch jeder Garagenbesitzer bzw. -betreiber entscheiden, welchen Fahrzeugen er Einfahrt gewährt und welchen nicht. Bei Bedarf sollte man auf die Neufassung der Garagenverordnung verweisen.

Wie umweltfreundlich sind CNG-Autos?

Erdgas – der Antrieb ohne Zukunft (2)

Bei der Verbrennung von CNG entstehen zumeist weniger Schadstoffe als bei Benzin- und Dieselkraftstoff. Das größte Plus ist die Reduzierung des Treibhausgases CO₂ um über 20 Prozent im Vergleich zu Benzin. Wie umweltfreundlich Erdgasfahrzeuge sind, zeigt regelmäßig derADAC Ecotest. Hier konnte der ADAC sogar eine CO₂-Reduktion von 54 Prozent gegenüber Benzinern nachweisen.

In den letzten Jahren durchliefen zwölf CNG-Automodelle verschiedener Klassen den Ecotest. Sie sind nur noch auf dem Gebrauchtwagenmarkt erhältlich.

Wie viele Sterne (maximal fünf) ein Auto im ADAC Ecotest erhält, hängt von folgenden Punkten ab:

  • Ausstoß gesetzlich limitierter Schadstoffe: Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (HC), Stickoxide (NOₓ) und Partikel

  • Ausstoß von Kohlendioxid (CO₂)

Die getesteten CNG-Modelle in der Einzelbewertung

Für den A4 Avant haben die VW-Ingenieure den 2,0 l TSI modifiziert und für den Gasbetrieb umgerüstet. Durch den größeren Hubraum hat der Motor auch mit Erdgasantrieb mehr Drehmoment. Der A4 ist damit keine Kompromisslösung.

Der Audi-Vierzylinder bietet 170 PS und 270 Nm über einen weiten Drehzahlbereich. Das ermöglicht dem Zweiliter-Turbomotor gute Fahrleistungen. Im ADAC Ecotest liegt der Erdgasverbrauch bei 4,6 kg/100 km. Die Emissionen des g-tron sind so gering, dass es in der Schadstoffbewertung für die Bestnote reicht.

Die erstklassige Verarbeitung eines Audi A4 bietet auch das Erdgas-Modell. Außerdem sind Lenkung und Fahrwerk fein abgestimmt. Das Auto zeigt selbst ohne adaptive Dämpfer (nicht erhältlich in Kombination mit Gasantrieb) Komfort, Sicherheit und Sportlichkeit. Auch die erhältlichen Fahrassistenzsysteme sind beim Erdgasauto so ausgestattet wie das herkömmliche Modell.

Der Kofferraum des A4 Avant zählt zu den kleineren unter den Mittelklasse-Kombis. Zudem fehlen ihm als g-tron einige Liter Stauraum, die für den Erdgastank genutzt werden. Da das Ladeabteil aber gut nutzbar ist, kann man den Wagen rundum empfehlen.

Das gefällt:
- angemessen kräftiger Motor
- sehr geringer Schadstoffausstoß
- gutes Platzangebot
- viele Assistenten verfügbar

Das gefällt nicht:
- nach WLTP-Umstellung sehr kleiner Benzintank
- sehr teuer in der Anschaffung
- magere Serienausstattung, teure Extras

Sicherheit und Komfort sind für das fünftürige Mittelklasse-Coupé top, der Fahrwerkskomfort des A5 Sportback überzeugt allerdings weniger – ganz im Gegenteil zum A4 Avant.

Der Innenraum ist akkurat verarbeitet. Die elegante Karosserie fordert aber ein paar Kompromisse: Die Türausschnitte sind eher knapp bemessen und gerade auf den hinteren Sitzen ist die Kopffreiheit nicht groß. Der Kofferraum hat aber ein praktisches Format und eine große Öffnung – trotz der Gastanks unter dem Gepäckraumboden wird das Volumen nur wenig eingeschränkt.

Der Vierzylinder-Ottomotor wird üblicherweise mit Gas befeuert. Eine Benzineinspritzung ist auch möglich, aber aufgrund des kleinen Tanks mit lediglich sieben Litern Volumen nur als Reservemodus zu nutzen. Der Zweilitermotor liefert angemessen Leistung, um den A5 Sportback bei Bedarf auch flott bewegen zu können.

Der Verbrauch im Ecotest mit gemischter Fahrweise liegt bei 4,9 Kilogramm CNG pro 100 Kilometer. Die Tanks fassen 17,3 Kilogramm – angesichts des Verbrauchs nicht gerade üppig. Denn die Reichweite liegt nur bei knapp über 350 Kilometern.

Das gefällt:
- kultivierter, angemessen kräftiger Motor
- noch geringer Schadstoffausstoß
- praktischer Innenraum (Rückbank umlegbar)
- viele Assistenten verfügbar

Das gefällt nicht:
- sehr kleiner Benzintank
- sehr teuer in der Anschaffung
- magere Serienausstattung, teure Extras

Der Panda von Fiat ist ein pragmatisches Fahrzeug für alle, die ein Auto vorzugsweise für die Alltagsmobilität nutzen. Im Vergleich zu seinen direkten Konkurrenten muss man beim Panda allerdings Abstriche beim Komfort und bei Assistenzsystemen machen.

Unbestritten sind seine praktischen Eigenschaften: Das gute Platzangebot, der bequeme Ein- und Ausstieg, die gute Übersichtlichkeit dank höherer Sitzposition und großen Scheiben.

Die Erdgas-Variante hat sich im ADAC Autotest insgesamt nicht schlecht geschlagen. Natürlich darf man nicht die gleichen Ansprüche wie an die neuesten Konkurrenten stellen, hier kann der kleine Fiat nicht mithalten. Aber der Panda ist für ein Auto mit CNG-Antrieb günstig und erfüllt die Grundansprüche an die individuelle Mobilität. Dank des 0,8-l-Motors mit Turboaufladung ist der Panda unter den kleinsten Erdgasautos sogar schnell unterwegs. Allerdings verfügt er über nur zwei Zylinder.

In den beiden Brennräumen lässt sich gleichermaßen Erdgas wie Benzin verfeuern, allerdings sollte man wann immer möglich mit dem deutlich günstigeren Erdgas fahren, damit sich der hohe Aufpreis gegenüber der reinen Benzinvariante lohnt. Dafür ist häufiges Tanken angesagt, weil die CNG-Reichweite unter 300 Kilometer liegt. Der Panda bietet zusätzlich einen 35-Liter-Benzintank, der für weitere rund 550 Kilometer reichen sollte.

Das gefällt:
- quirliger Charaktermotor (2-Zylinder-Turbo)
- sehr geringer Schadstoffausstoß
- großer Benzintank für gute Gesamtreichweite

Das gefällt nicht:
- geringe Reichweite mit Erdgas
- hoher Aufpreis zum reinen Benziner
- wenig Komfort- und Sicherheitssysteme

Der Erdgas-Astra wurde nur zwei Jahre lang verkauft, entsprechend mager dürfte das Gebrauchtwagenangebot ausfallen. Mit einem Neupreis von rund 27.000 Euro war der Erdgas-Astra satte 3400 Euro teuer als ein vergleichbarer Benziner. Damit lohnte sich das CNG-Modell nur für Vielfahrer – sicherlich auch ein Grund, warum die Nachfrage bescheiden blieb.

Per Tastendruck lässt sich zwischen den beiden Betriebsarten Erdgas und Benzin wählen – diese Option steht bei den Modellen des Volkswagenkonzerns schon lange nicht mehr zur Verfügung. Opel hat im Astra aber nur einen kleinen Benzintank verbaut. Mit lediglich 13,4 Litern ist der Benzinvorrat knapp bemessen. Immerhin ist im Astra schon mit 18,8 Kilogramm stets einen ausreichend großer Gastank an Bord.

Damit kommt das vom ADAC getestete Modell knapp 450 Kilometer weit. Der 110-PS-Motor ist zwar kein Temperamentsbündel, reicht dank Turboaufladung für den Alltag aber vollkommen aus. Neben den geringen Kraftstoffkosten sprechen auch die guten Emissionswerte für den Erdgasantrieb.

Der Astra kann mit eingängiger Bedienung, agilen und sicheren Fahreigenschaften, empfehlenswerten Ergonomiesitzen und der serienmäßigen Frontkamera samt Kollisionswarner, City-Notbremssystem und Spurhalteassistent punkten. Kritik gibt es nur für teils nachlässige Verarbeitungsqualität (z.B. Unterboden) und die geringe Anhängelast der CNG-Variante. In puncto Platzangebot und Federungskomfort bietet der Astra Durchschnittliches.

Das gefällt:
- sparsamer Motor
- geringer Schadstoffausstoß
- gutes Platzangebot

Das gefällt nicht:
- kleiner Benzintank
- hoher Aufpreis für CNG-Variante

Der Arona basiert auf der Kleinwagenplattform des VW-Konzerns. Den kleinen, effizienten und sauberen SUV gibt es zwar nicht mit Allrad-, wohl aber mit Erdgasantrieb. Die etwas erhöhte Sitzposition ist von Vorteil für den Überblick über das Verkehrsgeschehen, das Platzangebot angesichts der kompakten Außenmaße einwandfrei. Auch ein ausreichender Laderaum ist dank der Erdgastanks unter dem Kofferraumboden vorhanden.

Gegenüber einem Seat Ibiza oder VW Polo mit Erdgasantrieb muss man beim Arona TGI mit einem etwas höheren Verbrauch rechnen, generell sind bei allen Modellen die Schadstoffanteile im Abgas aber sehr gering. Am ehesten kritisieren kann man die Reichweite des Erdgas-Arona, denn nach gut 300 Kilometern ist der CNG-Vorrat erschöpft. Und mit den neun Litern im Reserve-Benzintank kommt man nicht besonders weit. Die 4,2 Kilogramm CNG-Verbrauch pro 100 Kilometer bedeuten eine CO₂-Bilanz von 124 Gramm je Kilometer. Das sind immerhin 45 g/km weniger als mit dem 95-PS-Benziner. Mit der Erdgasvariante des Arona lässt sich also eine Menge CO₂ einsparen.

Das gefällt:
- sparsamer Motor
- sehr geringer Schadstoffausstoß
- gutes Platzangebot
- viele Assistenten verfügbar

Das gefällt nicht:
- geringe Reichweite mit Gas wie auch mit Benzin

Bedauerlich, dass es auch den Seat Leon nicht mehr als CNG-Version gibt. Schließlich ist der Antrieb mit Erdgas speziell unter Umweltaspekten kaum zu schlagen. So erreicht der Seat Leon 1.5 TGI DSG im ADAC Ecotest hervorragende 103 von 110 möglichen Punkten und damit die vollen fünf Sterne.

Der 130 PS leistende Motor sorgt für gute Fahrleistungen, mit den 17,3 kg Erdgas im Tank kommt der Spanier allerdings nur rund 400 km weit. Der kleine 9-l-Benzintank hilft im Notfall, die nächste Erdgastankstelle zur erreichen.

Abgesehen vom sauberen Antrieb überzeugt der neue Leon mit einem guten Platzangebot für die Insassen, sicheren Fahreigenschaften und dem hohen Sicherheitsniveau. Weniger gut gefallen allerdings die im Vergleich zum Vorgänger merklich einfachere Materialauswahl, das umständliche und damit ablenkungsstarke Bediensystem sowie der mäßige Federungskomfort. Hinzu kommt, dass der Leon als TGI nicht einmal einen Fahrradheckträger transportieren darf – eine Anhängerkupplung ist für den Seat nicht zulässig.

Wer dies verschmerzen kann, bekommt mit dem Leon 1.5 TGI DSG einen schicken und modernen Kompaktwagen.

Das gefällt:
- gutes Platzangebot
- niedriger Verbrauch und geringe Schadstoffemissionen
- sichere Fahreigenschaften
- sehr gute passive Sicherheit

Das gefällt nicht:
- Bediensystem lenkt ab
- recht einfache Materialauswahl
- bescheidene Reichweite
- keine Stütz- und Anhängelasten erlaubt

Der Erdgas-Octavia von Škoda ist ein interessantes Angebot, denn er bietet viel Platz zu einem vergleichsweise moderaten Preis.

Die 17,3 Kilogramm fassenden Erdgastanks ermöglichen eine akzeptable Reichweite von deutlich über 400 Kilometern – erst recht in Kombination mit dem neuen, noch sparsameren 1,5-l- TSI Motor. So kommt man ohne Tankstopp mit dem Erdgas- und Benzinvorrat auf eine Reichweite von gut 600 Kilometern – zuvor waren es allerdings über 1200 Kilometer.

Mit dem älteren 1,4- wie mit dem neuen 1,5-Motor kommt der Octavia auf sehr niedrige Abgaswerte und volle 50 Punkte im ADAC Ecotest. Weil auch die CO₂-Emissionen vergleichsweise niedrig ausfallen, erhält der tschechische Kombi volle fünf Sterne.

Die Fahrleistungen sind ausreichend, die 110 PS des älteren Motors kommen bei voller Beladung aber an ihre Grenzen. Mit dem neuen 1,5 TSI G-TEC ist man souveräner unterwegs. Ansonsten punktet der Octavia mit seinen bekannten Qualitäten: Einfache Bedienung, sichere Fahreigenschaften, sorgfältige Verarbeitung und viel Platz. Auch der Kofferraum fällt trotz der Erdgastanks im Heck nur wenig kleiner aus.

Das gefällt:
- sparsamer Motor
- sehr geringer Schadstoffausstoß
- großzügiges Platzangebot
- als 1.4 TSI mit großer Gesamtreichweite

Das gefällt nicht:
- kleiner Benzintank im neuen 1.5 TSI G-TEC

Im ADAC Test war noch das Vorgängermodell des aktuellen Caddy. Der 1.4 TGI läuft mit Erdgas oder Benzin und erzeugt 110 PS bzw. maximal 200 Nm. Diese sind im Alltag und für die Fahrzeuggattung zumindest ausreichend. Vor allem zeigt der TGI, dass ein solcher Motor eine wirkliche Alternative sein kann.

Ohne besonders aufwändige Abgasnachbehandlung sind alle Emissionen auf sehr niedrigem Niveau. Der Kraftstoffverbrauch ist mit fünf Kilogramm pro 100 Kilometer gerade für ein hohes Fahrzeug absolut in Ordnung. Der TGI hat den laufruhigsten Motor, den es im Caddy gibt. Die vier Gastanks sind unter dem Fahrzeug angebracht. Den Nutzwert des Caddys schmälert der Antrieb also nicht.

Komfort, Agilität und Innenraum-Materialien wie in einem Golf darf man nicht erwarten. Die Verarbeitung von Innenraum und Karosserie ist beim kleinsten Modell der VW-Nutzfahrzeugsparte aber auf hohem Niveau.

Das gefällt:
- vergleichsweise sparsamer Motor
- sehr geringer Schadstoffausstoß
- große CNG-Reichweite (Langversion)
- üppiges Platzangebot
- auch als Langversion und 7-Sitzer lieferbar

Das gefällt nicht:
- kleiner Benzintank
- recht teure Anschaffung
- magere Serienausstattung, teure Extras

Den kompakten Golf VIII gibt es wie schon seinen Vorgänger mit vielen verschiedenen Antriebsarten, als Erdgasvariante ist er aber Geschichte. Bei der CNG-Ausführung sind die Tanks im Unterboden untergebracht, so dass sie im Innenraum kaum Platz wegnehmen; nur der Kofferraum büßt etwas Volumen ein. Dachlast und Stützlast bleiben aber erhalten, gebremste Anhänger dürfen bis zu einem Gewicht von 1,7 Tonnen gezogen werden. Ansonsten ist auch der Golf TGI ein "normaler" Golf mit all seinen Talenten, aber auch Schwächen.

Das Bedienkonzept und Infotainmentsystem wurde oft kritisiert, es ist wenig intuitiv. Mit seinen Assistenzsystemen ist der Golf TGI für den Alltag wie in kritischen Situationen gut gerüstet, beim schlüssellosen Komfortzugang setzt VW auf ein extra abgesichertes System – der hohe Diebstahlschutz ist vorbildlich. An weiteren Extras bekommt man im Erdgas-Golf fast alles wie in den Benzinervarianten, nur auf adaptive Dämpfer oder das Schiebedach muss man verzichten. Das Platzangebot auf Vorder- und Rücksitzen bleibt vollumfänglich erhalten.

Der 1,5 l-Vierzlinder ist bekannt, er leistet dank Turboaufladung 130 PS und bis zu 200 Nm Drehmoment. Im Erdgasbetrieb läuft der Ottomotor spürbar rauer als mit Benzin, mit der Laufkultur kann man im Alltag aber leben. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe könnte etwas geschmeidiger schalten, wählt die Gänge aber ansonsten sinnvoll und effizienzorientiert.

Überhaupt muss man lange suchen, bis man bezüglich der Kraftstoffkosten eine günstigere Möglichkeit als ein Erdgasauto findet: 100 km kosten vier bis sechs Euro. Hinzu kommt die gute Umweltbilanz durch den Biogasanteil – je höher dieser ist, desto besser fällt die CO₂-Bilanz des Antriebs aus. Da zusätzlich die Schadstoffe im Abgas sehr gering sind, erhält der Golf 1.5 TGI im ADAC Ecotest volle fünf Sterne.

Das gefällt:
- sparsamer und ausreichend kräftiger Motor mit sehr geringem Schadstoffausstoß
- gutes Platzangebot
- viele Assistenten verfügbar
- gutes optionales LED-Licht (IQ.light)
- Aufpreis zu reinem Benziner, aber preislich konkurrenzfähig mit Dieselvarianten

Das gefällt nicht:
- sehr kleiner Benzintank
- mäßige Reichweite im Gasbetrieb
- magere Serienausstattung und teure Extras
- Bedienschwächen

Beim Golf VII hat VW nach ein paar Jahren Bauzeit von einem 1,4-l-Motor auf einen 1,5-l-Vierzylinder umgestellt. Dieser bietet handfeste Vorteile zum 1.4. Neben mehr Leistung und Durchzugskraft ist er noch sparsamer im Alltag. Der neue 1,5 l-Ottomotor ist schon mit Benzin betrieben durch geringen Schadstoffausstoß und niedrigen Verbrauch aufgefallen. Mit Erdgas befeuert ist er noch sauberer und weist einen niedrigen CO₂-Ausstoß auf.

Im ADAC Ecotest erzeugt er nur 115 g CO₂ (WTW). Dabei bietet der Antrieb dank Turboaufladung angemessen Durchzugskraft, um schaltfaul unterwegs sein zu können. Wer gemütlich fährt, schafft mit dem Golf TGI und einer Gasladung (17,3 kg) sogar Reichweiten um 500 Kilometer. Im Alltag verlangt der Golf allerdings meist schon nach gut 400 Kilometern wieder nach neuem CNG. Mit Benzin im 9-Liter-Tank kann man im Anschluss noch rund 150 Kilometer fahren.

Die sonstigen Qualitäten des Golf bietet auch die Erdgasvariante: Viel Platz innen bei moderaten Maßen außen. Die Qualität des nur noch als Gebrauchtwagen erhältlichen Golf VII stimmt ebenfalls.

Das gefällt:
- sparsamer Motor
- sehr geringer Schadstoffausstoß
- gutes Platzangebot
- viele Assistenten verfügbar

Das gefällt nicht:
- kleiner Benzintank
- teuer in der Anschaffung
- magere Serienausstattung, teure Extras

Ende 2019 hat VW die CNG-Autos monovalent ausgelegt. Heißt: Die Benzintanks wurden kleiner (unter zehn Liter), die CNG-Behälter größer. Letztere können die Reichweitenverluste durch die kleineren Benzintanks allerdings bei weitem nicht ausgleichen.

Um den Aufpreis für die Erdgastechnik hereinfahren zu können, sollte man ohnehin in erster Linie mit CNG unterwegs sein. Auch wenn der mit Erdgas befeuerte Ein-Liter-Turbomotor nicht die Lebendigkeit wie im Benzinbetrieb hat, ist der Polo TGI von der Lethargie früherer CNG-Saugmotoren weit entfernt. Im Alltag ist die Leistung völlig ausreichend.

Dabei erweist sich der Antrieb mit einem ADAC Ecotest-Verbrauch von 3,9 kg/100 km als angemessen sparsam und vor allem als sehr sauber bei den Abgasen. Volle fünf Sterne und damit eine klare Empfehlung als umweltfreundliches Fahrzeug sind das Resultat.

Bis auf die überschaubare Reichweite bietet der Polo in der Erdgasvariante praktisch keine Einschränkungen. Man findet für Kleinwagen-Verhältnisse reichlich Platz im Innenraum und kann sich an der guten Verarbeitung sowie Materialien erfreuen.

Das gefällt:
- sparsamer Motor
- sehr geringer Schadstoffausstoß
- gutes Platzangebot

Das gefällt nicht:
- kleiner Benzintank
- geringe Erdgas-Reichweite
- teure Anschaffung und Extras

Die günstigste Möglichkeit, an ein CNG-Fahrzeug zu kommen. Für einen Kleinstwagen ist der Preis trotzdem hoch, allerdings kann man mit dem VW im Hinblick auf die Kilometerkosten sehr günstig unterwegs sein: Die Kraftstoffkosten liegen im Gasbetrieb bei unter fünf Euro pro 100 km.

Seine Vorteile kann der eco up! mit seinen kompakten Ausmaßen und seiner Wendigkeit vor allem im urbanen Bereich ausspielen. Zwei Erwachsene fahren bequem mit, zur Not und für kurze Strecken kommen auch vier unter.

Ein Sprintwunder ist er aber nicht: Die drei Zylinder schöpfen ohne Turboaufladung aus knapp einem Liter Hubraum gemütliche 68 PS und nur maximal 90 Nm Drehmoment – zum Mitschwimmen im Stadtverkehr reicht es aber allemal. Angenehm ist das komfortable und sichere Fahrwerk, das auch schlechte Straßen gutmütig verdaut.

Kritik muss sich der up! allerdings bei einigen lieblosen Details im Innenraum gefallen lassen, denn der preisliche Abstand zum hochwertigen Polo ist nicht so groß, als dass sich all die Sparmaßnahmen rechtfertigen ließen. So verzichtet VW bei seinem Kleinsten auf einige praktische Details, die VWs früher beliebt gemacht haben: Es fehlen Haltegriffe und Mittelluftdüsen, die Luftführung im Fußraum ist mangelhaft und das Infotainment ist nicht mehr zeitgemäß.

Lediglich Ausstellfenster hinten oder der billige Dachhimmel sind vielleicht noch verkraftbar, fast gänzlich fehlende Assistenzsysteme dagegen weniger. Der Notbremsassistent musste einem Spurhalteassistenten weichen. Der funktioniert zwar gut, aber die Kamera wird nicht zusätzlich für die Kollisionswarnung genutzt – entsprechende Technik ist seit Jahren verfügbar.

Das gefällt:
- sparsamer Motor
- sehr geringer Schadstoffausstoß
- gutes Platzangebot vorne
- sicheres und komfortables Fahrwerk

Das gefällt nicht:
- durchzugsschwacher Motor
- relativ teure Anschaffungskosten
- VW-typische praktische Details fehlen
- kaum Assistenten lieferbar

Fazit

Aller Vorteile zum Trotz: CNG-/Erdgasfahrzeuge sind ein Auslaufmodell, und es erscheint derzeit unwahrscheinlich, dass die Autohersteller neue Modelle mit CNG-Motoren auf den Markt bringen werden. Außerdem schrumpft das Tankstellennetz für CNG seit geraumer Zeit.

Erdgas – der Antrieb ohne Zukunft (2024)

FAQs

Warum haben Erdgasautos keine Zukunft? ›

Keine Neuwagen mehr mit CNG/Erdgas

Doch wegen mangelnder Nachfrage und dem klaren Bekenntnis zur Elektromobilität haben sich auch diese Hersteller mittlerweile vom Thema CNG verabschiedet. Aktuell sind auf dem deutschen Markt daher keine CNG-Modelle als Neuwagen bestellbar. Der Gebrauchtwagenmarkt ist überschaubar.

Wie lange wird es noch CNG geben? ›

"Erdgas hat anscheinend ausgedient, auch durch das Aufkommen von E-Fahrzeugen." In Sachsen gibt es gerade einmal 21 Tankstellen mit einer CNG-Säule. Und es herrscht Ungewissheit, wie viele bleiben. So sollte die letzte CNG-Tankstelle im Erzgebirgskreis nach fast 20 Jahren ab dem 30. Oktober 2024 stillgelegt werden.

Was spricht gegen Erdgasautos? ›

Weitere Probleme von Erdgasautos sind ein schnell rostender Auspuff und häufiger Ärger mit Einspritzventilen. In Deutschland gibt es schon rund 900 Tankstellen für Erdgasfahrzeuge. Im übrigen Europa ist das Netz an Tankstellen für Erdgasautos allerdings noch relativ undicht.

Wie lange hält ein Motor bei Erdgas? ›

Die Lebensdauer des Zylinders ist vom Hersteller festzulegen und kann je nach Verwendungszweck unterschiedlich sein. Bei der Festlegung der Lebensdauer wird davon ausgegangen, dass die Zylinder 1.000-mal pro Jahr und insgesamt mindestens 15.000-mal aufgefüllt werden. Die maximale Lebensdauer beträgt 20 Jahre.

Warum schließen Erdgastankstellen? ›

Umsatzrückgänge, den Trend zur E-Mobilität und erschwerte Instandhaltung gibt die Unternehmensgruppe als Gründe an. Zuletzt hatten die Stadtwerke Homburg im Januar 2021 eine Erdgastankstelle an der Saar aufgegeben.

Hat Erdgas noch eine Zukunft? ›

Die Nutzung von fossilem, nicht dekarbonisiertem Erdgas wird bis 2045 bedeutungslos werden. Neue Gase, wie Wasserstoff und seine Derivate sowie Biomethan, werden zukünftig die bestimmende Rolle spielen. Dass sie für ein klimaneutrales Energiesystem unverzichtbar sind, ist heute Konsens.

Warum haben sich Erdgasautos nicht durchgesetzt? ›

Das Wichtigste in Kürze. Erdgas Antriebe haben sich nicht durchgesetzt, trotz der umweltfreundlichen Eigenschaften. Die Funktionsweise ähnelt der von Benzinmotoren, jedoch mit Methan als Treibstoff. Biogas aus landwirtschaftlicher Biomasse bietet eine CO2-neutrale Alternative.

Wie lange halten Erdgasautos? ›

Laut einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2006 verlieren Erdgasautos nach 15 Jahren die Betriebserlaubnis, wenn die Tanks nicht ausgetauscht werden, so das Magazin. Dieses Problem ist kaum einem Erdgasfahrer bewusst.

Wie lange hält ein Gas Auto? ›

Längere Lebensdauer Autogas Umrüstung

Die Lebensdauer der Injektoren liegt zwischen 60.000 und 200.000 km (abhängig von der Art des Injektors und der Kontamination des LPG). Dies ist jedoch kein unüberwindbarer Preis, Sie können es als Verschleißteil sehen.

Sind Autos mit Erdgas Vor und Nachteile? ›

Im Gegensatz zu Benzin und Diesel ist Autogas umweltfreundlicher, kostengünstiger und löst bei einem Unfall weder einen Brand noch eine Explosion aus. Nachteilig ist hingegen die teure Umrüstung oder die häufigeren Kontrollen.

Was ist besser LPG Gas oder Erdgas? ›

Für welches Gas Sie sich letztendlich entscheiden sollten, hängt von Ihren Vorlieben und Prioritäten ab. Steigt man beispielsweise aufgrund des Umweltschutzes um, ist CNG die bessere Wahl. Möchte man sein Fahrzeug überall problemlos betanken können, sollte man sich für LPG entscheiden.

Hat LPG Gas noch eine Zukunft? ›

Aktuell gibt es keine Pläne, Autogas bzw. LPG abzuschaffen. Es ist weiterhin ein beliebter alternativer Kraftstoff für Fahrzeuge und wird von vielen Autofahrern genutzt.

Wann ist das Erdgas aufgebraucht? ›

Die bisher erschlossenen fossilen Erdgas-Vorkommen reichen laut Experten noch für mindestens 70 Jahre – bei gleichbleibendem Verbrauch.

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Author: Roderick King

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Name: Roderick King

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